Die Mäher und die Grasausreißer : eine Bilanz

Obernosterer, Engelbert, 2002
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Medienart Buch
ISBN 978-3-902005-15-1
Verfasser Obernosterer, Engelbert Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen (dt.)
Schlagworte Obrigkeit, Widerstand, Querdenker, Schule, Pädagogik, Lehrer
Verlag KITAB
Ort Klagenfurt
Jahr 2002
Umfang 135 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Engelbert Obernosterer
Annotation Gedanken, Bestandsaufnahmen und Parabeln eines "zerfallenen Schulmannes", der Gott sei Dank nicht verlernt hat, den Mund aufzumachen. (GE) Engelbert Obernosterer, der kritische Kärntner (Ex-)Lehrer und Literat, der alle Arten von Schultypen hinter sich gebracht hat, rührt äußerst amüsant und kurzweilig auf, obwohl einem bei so viel Kleinkariertheit, Selbstherrlichkeit, Obrigkeitshörigkeit, Heuchelei und falsch verstandenem Pflichtbewusstsein, das er rund um sich mit fein fühligen Antennen ortet, oftmals das Lachen im Hals stecken bleibt. Er ist Querulant im wahrsten Sinn des Wortes - seine Gedanken und Werthaltungen stehen angenehm quer zu gängigen Durchschnittsmeinungen. Als ehemaliger Lehrer macht er sich zu Erziehung, Schule, Lehrern, Gesellschaft, Politik, vor allem Schulpolitik, Familienleben uvm. seine Gedanken und bringt diese pointiert, oft auch mit Wehmut und Resignation zu Papier. Sein Sarkasmus vermag sowohl zu amüsieren wie auch zu schockieren, denn mit einem Mal wird klar, dass einem selbst Ähnliches bereits widerfahren ist bzw. - noch schockierender - man selbst einiges schon in ähnlicher Weise gedacht oder ausgeführt hat. Engelbert Obernosterer klagt nicht an, er nennt keine Namen, sondern hält der Gesellschaft einen Spiegel vor, der kein allzu vorteilhaftes Bild zeigt. Man kann seine Bilanz, so der Untertitel, auch als Aufforderung zur Unbequemheit, zur kritischen Distanz lesen. Vielleicht ist seine Bilanz auch so zu verstehen, dass trotz allem Widerspruchsgeist ein gewisses Maß an Angepasstheit notwendig ist, um Fehler, Unbehagen und ganz einfach Dummheit überhaupt aufspüren und aufzeigen zu können. Bestimmte Zwänge und Notwendigkeiten existieren und man muss im Laufe des Lebens lernen, sich mit ihnen zu arrangieren: Kritische Distanz und oftmals "innere Emigration" tun Not, damit man nicht in den Strudel hineingezogen wird, den Strudel aus Kleinbürgerlichkeit und Kleingeistigkeit, den er erschreckend deutlich darzustellen vermag. Alles in allem: ein wichtiges Buch, ein Buch, das anregt, manchen vielleicht aufregt, auf keinen Fall aber kalt lässt. Sehr zu empfehlen. *bn* Alberta Krabacher-Kuprian